Page 7 - Vom Shandy zum Radler
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 Das ‘Geneva-Sytem‘
von Jacob Schweppe zur Sodawasserher- stellung anno 1783.
Foto: Schweppes
Grafik: Edward Bradley
Ginger Ale – welches aber erst gegen Ende des 18. Jahr- hunderts vom deutschen Uhrmacher Jacob Schweppe in Genf produziert werden konnte. Mit seinem ‘Geneva- System‘ gelang es ihm nach der Methode des Natur- forschers Joseph Priestley herkömmliches Wasser (und damit auch den Ingwer-Saft) zu karbonisieren, was zuvor nur durch einen Gärungsprozess samt resultierenden Alkoholgehalt erreicht werden konnte. Ingwer-Bier (Ginger Beer), die zweite der vorhin genannten Mög- lichkeiten zum Herstellen eines klassischen shandy-gaff, brachte diesen CO2- und Alkohol-Gehalt von Haus aus mit, da dort der Ingwer-Ansatz zusätzlich vergoren wur- de. Der Alkoholgehalt beim resutierenden Ginger Beer konnte dann auch durchaus über zehn Prozent liegen,
Im Fortsetzungsroman “Die Abenteuer des Mr. Verdant Green“ Mitte des 18. Jahrhun- derts wird dem Romanhelden von einem Studi- enkollegen aus Oxford erstmals ein shandy-gaff empfohlen. Ob dieser in der obigen graphisch dargestellten Trinkszene auch einer der Ge- tränke ist, lässt sich nicht genau sagen. Die Buch-Illustration stammt übrigens ebenfalls aus der Feder des Romanautors Edward Bradley. (Das linke Bild zeigt die Cover-Gestaltung einer der ersten Auflagen.)
Die Sodawasser-Stein- gutflasche von Jacob Schweppe (Modell in den Jahren von 1795 bis 1831). Die Form ist eine Folge der notwendigen lie- genden Lagerung, um den Korken stets feucht und dicht zu halten.
sodass die damaligen Mischgetränke mit herkömm- lichen Bier nicht immer leicht gewesen sein müssen. Allerdings wurde es im 19. Jahrhundert üblich, den Al- koholgehalt beim Ginger Beer unter zwei Prozent zu halten, sodass, abgesehen vom schärferen Geschmack,
S tyles 37 MAGAZINE


























































































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