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Beginn des alpinen Fremdenverkehrs
Die touristische Eroberung der Alpen begann mit den erfolgreichen Erstbesteigungen einiger Alpengipfel bereits im 14. Jahrhundert. Im ausgehenden 18. Jahrhundert erreichte der Alpinismus seine erste Blütezeit durch die literarisch-wissenschaftliche Beschreibung der Besteigung des Mont Blanc. Erholung und Abenteuerlust lockten fortan zunehmend vor allem die damalige akademische und finanzielle Oberschicht an. Die Alpen galten in elitären Kreisen als Ort des Jagdvergnügens, der Erholung und Sommerfrische. Sinnbild- lich dafür standen im Österreich des 19. Jahrhundert die Erstbesteigung des Großglock- ners (28. Juli 1800) und der Besuch von Kaiser Franz Joseph I. mit seiner Gattin Elisabeth der Franz-Josefs-Höhe.
Spätestens mit der Erschließung der Alpen durch Stich- und Transitbahnen verbesserte sich die Erreichbarkeit der alpinen Gebiete auch für breite Schichten der Bevölkerung. Es wurden die ersten Bergsteigervereine gegründet und um die Jahrhundertwende wurde das Skilaufen zunehmend populärer. Dessen weiterer Aufschwung geht einher mit dem Auf- und Ausbau von Steighilfen. Die erste motorisch betriebene Aufstiegshilfe für Winter- sportler überhaupt wurde auf dem Bödele in Vorarlberg, Österreich, gebaut und ging 1908 in Betrieb. Freilich war diese Konstruktion nicht mit einem modernen Skilift von heute zu vergleichen – es handelte sich vielmehr um eine Art Schlitten, der nach dem Prinzip einer Seilwinde mittels eines Seils von einem Motor den Berg hinaufgezogen wurde.
Der erste Skilift im engeren Sinn wurde in Schollach im Hochschwarzwald vom Gastwirt Ro- bert Winterhalder gebaut und am 14. Februar 1908 in Betrieb genommen. Er war 280 Meter lang und überwand eine Höhe von 32 Metern. Betrieben wurde er mit Wasserkraft über ein Mühlrad. Die Fahrgäste hielten sich dabei mittels speziell geformter Zangen am Zugseil fest.
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