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Foto: Aurelio Lech
Der Hotelier Axel Pfefferkorn hat die Corona-bedingten Stillstände vor allem dazu genutzt, alte Strategien, Bedürf- nisse und Muster neu zu überdenken. Seit September 2008 steht der Innsbrucker an der Spitze des Fünf- Sterne-Superior Aurelio Hotel & Chalet in Lech, laut Buchungsplattform Luxury- Hotels.com das teuerste
Ski-Hotel der Welt ;-)
man – trotz separater Wohn- und Schlafräume – gemein- sam unter sich bleiben kann.
Tiny Houses
Ebenfalls bemerkenswert gestaltet sind die im vergan- genen Sommer im Montafon eröffneten Mini-Chalets namens Kabinsky. In zehn ‘Tiny Houses‘ in St. Gallenkirch gibt es alles, was man braucht, nur kein Chichi. Trotz we- niger Quadratmeter gibt es eine vollausgestattete Küche. Die Häuser punkten mit geradlinige Designs und viel Holz, das nur von übergroßen Glasfronten durchbrochen wird. In den Stockbetten haben vier Personen Platz. Hier kommt fast Skikurs-Feeling auf, nur ist halt alles viel lässi- ger und cooler.
Aurelio in Lech
Anders gelagerte Überlegungen hatte man hingegen bei der Eröffnung des Hotels Aurelio in Lech, wo man mit dem Begriff Chalet insofern kokettierte, als man das gesamte Nebengebäude so gestaltete, dass es sich auch für eine exklusive Nutzung eignet. Mit zwei Suiten, sechs
Doppelzimmern, einem eigenen Wellnessbereich sowie großzügigen Gemeinschaftsräumen ist das ‘Clubhaus‘ wie geschaffen, um einer wohlhabenden Großfamilie aus- reichend Platz und Komfort zu bieten. Das Haupthaus er- reicht man komfortabel über einen unterirdischen Gang.
Privat area
In einem Ort, wo regelmäßig gekrönte Häupter und in- ternationale Industrie-Kapitäne absteigen, besteht auch Bedarf nach derartigen Luxus-Angeboten, weil auch die Sicherheit der Gäste oft eine entscheidende Rolle spielt. Schließlich lebt es sich nicht in allen Teilen der Welt so si- cher und unbeschwert wie in Österreich. Es gibt sehr rei- che Menschen, die auch beim Skiurlaub von Bodyguards begleitet werden (müssen). Deren Job fällt in einem ei- genen Gebäude deutlich leichter aus, als in einer großen Hotel-Lobby mit zahlreichen anderen Gästen.
Neue ‘Spielräume‘...
Im vergangenen Jahr bekam das Aurelio Zuwachs in Form der beiden externen Luxus-Chalets ‘Arula‘, die auf den ersten Blick relativ gediegen wirken und sich – so wie traditionellen Bauernhäuser der Gegend – harmo- nisch in die Landschaft von Oberlech eingliedern. Das Geheimnis dieser exklusiven Refugien ist gut versteckt – sprich tief vergraben. Dort befinden sich Garagen und Wellnessbereiche, Pools und Spielzimmer, Personal- und Betriebsräume, sodass bis zu 16 Gäste rund um die Uhr versorgt werden können. „Es ist eine kleine, sehr exklusive Schicht von Gästen, die so etwas sucht. Deren Ansprüche an Komfort und Sicherheit sind extrem hoch. Dafür müssen wir eigentlich nie über Preise diskutieren. Unser Publikum ist sehr international und kommt aus Asien, Nord- und Südamerika, Russland und dem Arabi- schen Raum“, erklärt Aurelio Direktor Axel Pfefferkorn. Einige der Gäste würde man auch aus den Medien ken- nen, doch Namen nennt Pfefferkorn natürlich nicht. In diesem Segment ist Diskretion unverzichtbar.
Trend mit Perspektive
Der Wunsch, den Abstand zu anderen Gästen selbst bestimmen zu können, ist im vergangenen Jahr auch bei vielen normalen Urlaubern stark gestiegen und wird auch nach dem Ende der Pandemie wohl weiter anhalten. Zwar wird die „Zersiedelung von Naturraum“ von Umweltschützern immer wieder heftig kritisiert, doch bieten nachhaltig errichtete Chalets kaum mehr ökologische Nachteile zu herkömmlichen Hotels. Und zweifellos schauen sie besser aus, als so manche Hotel- burg, die in den letzten Jahrzehnten in unseren Bergen errichtet wurde.
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