Page 3 - Das Bier und das Holz
P. 3
Als ‘Küfe‘ wurde ursprünglich ein (Holz)Kübel bezeichnet. Davon leitete sich dann die Zunft- bezeichnung ‘Küfer‘ ab (im Bild: das Zunftzeichen der Küfer).
Das Bier und
das Holz
Die aromatische Geschichte vom ‘Wein und dem Fass‘ ist lang. Zwar haben schon die Kelten weit vor Christi Geburt aus Dauben zusammengesetzte Holzfässer transporttechnisch benutzt; der geschmacksrelevante Effekt für den Wein wur- de aber erst den Hanse-Kaufleuten in der Renaissance be- wusst. Der damals lange Weintransport per Schiff bedingte nämlich während der Reise den permanenten Kontakt zwi- schen dem Wein und den Holzfässern – und das hatte eine geschmacklich spürbare Konsequenz. Fürs Bier, das eben- falls bereits geschichtlich früh im Fass befördert wurde, galt dies jedoch nicht. Denn Bierfässer wurden innen stets mit Pech beschichtet, um das Entweichen des perligen CO2 zu verhindern. Das heute bei einigen Kreativbieren in Mode ge- kommene ‘Barrel Aging‘ samt signifikantem ‘Wood Flavour‘ ist also historisch gesehen ein relativ neues Phänomen...
Über ‘Natural Flavouring’. Von Herbert Umlauft Fotos: Canva, Citronenrot, Brau Union Österreich
Foto: Pilsner Urquell
Zwei Geräte des Küfers bei einer Bierfassreno- vierung (um 1920) im Arbeitseinsatz: Schabe- beil und Stechzirkel.
S tyles 51 MAGAZINE
Foto: Canva