Page 4 - Stylish like in Casablanca
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 F A DS H I O N FASHION
Der gemeinsame Auftritt bei der allerersten Vienna Fashion Week gemeinsam mit Tiberius-Designer Marcos Valenzuela war eigentlich nachbarschaftlich ent- standen: denn das Atelier von Gina Drewes in der Wiener Lindengasse lag nur drei Hausnummern von Valenzuelas Werkstatt entfernt. Die Aufgabenteilung war dabei auch naheliegend: Während Fetisch-Spezialist Tiberius mit Lack&Leder-Accessoires reüssierte, war Drewes für den farbig-seidigen Kontrapunkt bei den Kleidern verant- wortlich. Das Defilee am Abschluss der Show wurde vom Publikum mit lautstarken Ovationen gefeiert und auch von offiziellen Stellen gab es ein positives Feedback. So lud etwa die österreichische Botschaft in Japan Drewes zum Projekt ‘Dirndl meets Kimono‘ ein. Dabei zeigten in der prestigeträchtigen Tokyo Midtown Hall österrei- chische Designlabels ihre Interpretation vom Kimono während japanische JungdesignerInnen sich am Dirndl- Schnitt versuchten.
Ten years after
Heute, zehn Jahre später, ist vieles anders. Der gebür- tige Kolumbianer Marcos Valenzuela ist mittlerweile In- tegrationsbotschafter und hat stilistisch einen Schwenk zu klassischen Abend- & Hochzeitsroben vollzogen. Sein Atelier in der Lindengasse hat er verlassen, um einen neuen Point of Sale im Modehaus Popp & Kretschmer gegenüber der Wiener Oper zu gründen. Dort bietet er nun die Stücke seiner aktuellen Kollektion Alignment mit einem ‘Made to measure‘-Service an. Auf der alljähr- lichen Wiener Modewoche ist er schon seit längerem nicht mehr vertreten. Letzterer ist Gina Drewes hinge- gen treu geblieben – oder genauer gesagt: sie hat ihre alte Liebe zur Vienna Fashion Week letztes Jahr aufge- frischt, nachdem sie zuvor dort ebenfalls einige Jahre gefehlt hat. In dieser Zeit war sie jedoch europaweit auf Messen unterwegs und beteiligte sich an unterschied- lichen Modewettbewerben wie beispielsweise dem Wiener Ringstraßen Galerien Award. Bei diesem aner- kannten österreichischen Modepreis wurde sie bei ihrer Teilnahme stets unter die FinalistInnen gereiht. Auch auf Grund dieser Erfolge entschloß sie sich im Jahr 2010 ihre Marke ‘Gina Drewes‘ mit einer flotten Linie ‘Monkey on my Shoulder‘ zu erweitern.
Vielfältig ausgebildet
Die ‘Monkeys‘ sind dabei extravagante Bolerojäck- chen, die Drewes in den unterschiedlichsten Stilar- ten und Materialvariationen gestaltet. Von Stücken in traditionellem Dirndlmuster, über goldgeprägte Crocodile-Varianten bis zu Showpieces im Langhaar- Yeti-Style kennt Gina Drewes Phantasie diesbezüglich
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Gina Drewes entwirft mit ihrem gleichnamigen Label seit 2007 Prêt-à-porter und Couture für
Damen. Sie sieht ihre Mode
sowohl alltags- als auch abend- tauglich und möchte damit ei- nen zeitlosen Chic verwirklichen. Ihre aktuelle Herbst/Winter- Kollektion Casablanca ist ‘Ready to Wear‘ gefertigt. In Drewes Atelier in Feldkirchen entstehen aber auch laufend Couture-Stücke. So fertigt sie etwa in den nächsten Wochen ein aufwendiges Abendmodell für die Elton-John-Gala im Rahmen der kommenden Oscar-Verleihung in L.A. an.
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GINA DREWES






















































































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